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Paddocks-News
   


05.-06.12..2008 -
zur Silberhochzeit nach Berlin

Untertitel: Ute und Kalli allein in Berlin


Irgendwie war am 1. Tag in Berlin der Wurm drin.
Gleich morgens nach dem Frühstück sind wir in Kiel losgefahren.
Unser neues Navi hat uns auch mit freundlicher Stimme sicher in etwa
3 1/2 Stunden nach Berlin gelotst.

Dort herrschte starker Berufsverkehr.
Ein unachtsamer Autofahrer fährt uns auf dem Berliner Ring bei Tempo 120
von rechts fast uns Auto. Puha.... - das war aber wirklich knapp!



Unser Navi sagt: "Halten Sie sich rechts. Fahren Sie geradeaus."
Es klappt alles hervorragend. Ein tolles Gerät!
"Nach 200 Metern nehmen Sie die Ausfahrt." O.k.. Wie weit sind 200 Meter?
"Nehmen Sie die Ausfahrt." Vorbei... wir sind vorbeigefahren!!! Sch.....!
Also die nächste raus! Die freundliche Stimme bleibt ganz gelassen:
"Fahren Sie geradeaus. Nach 60 Metern biegen Sie links ab.
Biegen Sie links ab
."
O.k.. "Wir fahren ja im Kreis!" sagt Kalli.
Wir sind wieder da, wo wir eben schon mal waren.
"Nach 200 Metern nehmen Sie die Ausfahrt." Diesmal passen wir aber auf.
Jetzt rechts ab..... - rechts! Das war zu früh!!! Oh, nee!!!
"Mach das Ding aus!" brüllt Kalli. Nein, natürlich mache ich das nicht.
Wir wissen ja gar nicht, wo wir jetzt sind! Wieder die nette Frauenstimme:
"Nach 80 Metern fahren Sie scharf links. Fahren Sie scharf links."
"Ich kann doch hier nicht abbiegen!" schreit Kalli.
"Wir sind auch noch keine 80 Meter gefahren!" schreie ich zurück.
"Biegen Sie links ab." sagt die freundliche Dame. Die Ampel zeigt rot.
"Ich laß den Wagen gleich stehen und nehme ´ne Taxe!" sagt Kalli.
Er hat einen ganz irren Blick. Hoffentlich kriegt er jetzt keinen Herzinfarkt.
Grün... "Fahren Sie geradeaus." Kalli ordent sich links ein.
"Geradeaus, Ko!" brülle ich. "Die kann mich mal...!"
Und irgendwann dann.... - die Enzianstraße!!! Hörbares Aufatmen.
"Sie haben Ihr Zeil erreicht." sagt die sympathische Stimme.
"Na, siehst Du - das haben wir doch gut hingekriegt."

...

Nummer 28. Da ist unser Hotel.
Ein normales Schild über der Eingangstür eines 4-stöckigen Altbaus
zeigt uns an, daß sich hier ein Hotel befindet.
"Hotel im 2. Stock" steht auf einem kleinen Schild im Treppenhaus.
Ah, ein Fahrstuhl! Unsere Beine tun weh vom langen Sitzen im Auto.
Die Lift-Tür öffnet sich langsam - und dann haben wir erstmal gelacht...
Was ist denn das? Sowas gibt´s doch gar nicht!
Wir quetschen uns in die kleine Öffnung.
An der Innenseite des Lift klebt ein weiteres Schild:
"3 Personen - Höchstlast 235 kg". Naja, das geht ja gerade noch.
Aber 3 Personen? Wie sollen die denn stehen? Schichtweise hintereinander?

Ein sympathischer junger Mann empfängt uns oben.
"In 1 Stunde ist Ihr Zimmer soweit." O.k., wir hatten damit gerechnet,
daß wir zu früh sind. Also ab in die Stadt.
Wir lassen unseren Wagen sicher in Hotelnähe am Straßenrand stehen
und begeben uns mit ein paar guten Tipps des jungen Mannes und einem Plan der Berliner Verkehrsbetriebe zur nahen S-Bahn-Station.
Eine freundliche Berlinerin ist uns beim Lösen einer Tageskarte behilflich.
Es gibt wirklich sehr nette Menschen hier.



Das Umsteigen von der S1 in die U9 klappt gut.
Hey, wir entwickeln uns langsam zu Profis!!!
An der Station "Kurfürstendamm" steigen wir aus.
Wir kommen aus dem U-Bahn-Schacht hoch ans Tageslicht - und da steht sie
in ihrer ganzen Pracht - die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche!
Ich knipse natürlich wie ein Weltmeister.



Rundherum ist alles weihnachtlich-festlich geschmückt.
Jede Menge kleine Buden stehen da. Es duftet nach Punsch und Lebkuchen.
Ein riesiger, bunt geschmückter Tannenbaum steht unmittelbar
an der Gedächtniskirche.
Kalli erblickt sofort einen Stand mit Armbanduhren und kauft sich gleich
für 12 Euro ein schönes, protziges Exemplar in gold und silber.



Das Europa-Center leuchtet im Glanz vieler hundert Sterne.
Dort befindet sich auch eine wunderschöne Märchenlandschaft
mit sich bewegenden Figuren.



Weiter geht´s den Kurfürstendamm entlang, vorbei am KaDeWe (Kaufhaus des Westens) - und auf der anderen Straßenseite wieder zurück.
Und dann gehen bei Kalli die Schmerzen los im Rücken und in den Hüften.
"Ich muß mich irgendwo hinsetzen." Nur das stellt sich als nicht so einfach heraus.
Es ist keine Bank zu sehen - und jeder Pub, an dem wir vorbeikommen,
ist brechend voll. Irgendwann landen wir dann am "Café Zoo"
am Bahnhof Zoologischer Garten. Aufatmend läßt Kalli sich in einen
der Stahlrohrsessel vor dem Café fallen und bestellt für sich selbst
ein Bier und für mich eine heiße Schokolade mit Sahne.

Irgendwann gegen Mittag fahren wir ins Hotel zurück und lassen uns den Zimmerschlüssel geben. Zimmer 1.
Die Tür springt auf - und ich pralle zurück..........
Mitten im Zimmer steht eine Duschkabine!!!
Sowas habe ich noch nicht gesehen!



Das ist also unser Zimmer mit Dusche und WC,
wobei von dem WC nichts zu sehen war. "Das Klo ist hinten im Flur -
um die Ecke ´rum." Na, toll! Aber egal... - wir wollen ja nur hier schlafen...

Kalli legt sich auf´s Bett und ist ganz schnell eingeschlafen.
Ich packe inzwischen unsere Koffer aus, lese noch etwas in meinem
Agatha-Christie-Krimi und arbeite mich anschließend durch meinen
mitgebrachten, alsten Berlin-Stadtplan.
Heute Abend um 19 Uhr sind wir mit den Verwandten, die schon angekommen
sind, im "Van-Long", einem vietnamesich-thailändischen Restaurant
in der Reinhardtstraße 8 treffen. Das finden wir schon.

Da wir noch jede Menge Zeit haben, beschließen wir,
vorher von der Friedrichstraße aus noch ein wenig durch die Stadt zu bummeln.
Gesagt - getan. Alles strahlt im Lichterglanz.
"Unter den Linden" ist jeder einzelne Baum mit Lichterschlangen behangen.

...

...


Es sieht phantastisch aus! Wir sind nur am Staunen.
Das Brandenburger Tor und der Reichstag sind hell angestrahlt und vor
diesen beiden Wahrzeichen der Stadt Berlin ragen hohe,
geschmückte Tannenbäume.

Dann wird es für uns Zeit, um zur Reinhardtstraße zu fahren.
Laut Plan müssen wir die U-Bahn-Linie 6 bis Alt-Tempelhof nehmen.
Klappt ja prima. Jetzt ist es man gerade 18.30 Uhr. Wir sind bestimmt die Ersten. Momentan sind wir etwas irritiert. Eine Seniorin hat uns in die falsche Richtung geschickt. Aber eine nette Frau mit Hund zeigt uns den richtigen Weg.
"Aber ein asiatisches Restaurant gibt es da nicht. Da ist nur ein Italiener."
Das kann nicht sein. Die weiß das wohl nur nicht...
Reinhardtstraße 8 - ein finsteres Haus mit einem ungepflegten Vorgarten und
einem hohen Zaun davor. Weit und breit kein vietnamesisches Restaurant.
Nun fängt es auch noch an zu regnen.
Kalli hat natürlich seine Mütze im Hotel gelassen.

Wir haben die Handy-Nummer meiner Schwester nicht dabei!!! Was nun???
Meine Kropper Schwester kommt erst morgen nach Berlin.
Aber sie wird die Nummer haben. Kalli ruft bei Karin an.
Sie gibt uns 3 verschiedene evtl. brauchbare Hand-Nummern durch....
u nd dann stellt sich heraus, daß 2 der Nummern nicht mehr akuell sind
und daß bei der 3. Nummer (die meiner anderen Schwester aus Fehmarn,
die auch heute eintreffen wollten) das Handy nicht angeschaltet ist.

Habe ich mich mit der Reinhardtstraße vielleicht so verhört?
Heißt sie vielleicht Reinholdstraße oder Reichertstraße oder so ähnlich?
Die Reinhardtstraße gibt es laut meinem Stadtplan in ganz Berlin nur einmal.

Naß, sauer und hungrig begeben wir uns in das italienische Restaurant
in der Reinhardtstraße 1. Sollen die anderen doch auf uns warten!
Man kann uns in so einer riesigen, fremden Stadt doch nicht einfach
irgendwo hinbestellen - und dann gibt´s diesen Ort gar nicht!
Das Essen ist hervorragend. Unsere Laune bessert sich.



Und was machen wir nun? Es ist ja noch früh.
Erstmal fahren wir wieder mit der U6 zurück zur Friedrichstraße.
Sind Eumel und Ute nicht auch heute in Berlin? Doch auch sein Handy ist nicht eingeschaltet. Dann eben nicht....
Wäre vielleicht ganz witzig gewesen, sich hier in Berlin zu einem Bierchen zu treffen.

Wir bummeln wieder ein bißchen durch das leuchtende, inzwischen
proppenvolle Berlin. Beim Weihnachtsmarkt auf dem Gendarmenmarkt
wollen die doch tatsächlich Eintritt kassieren! Wo gibt´s denn sowas!!??



Irgendwann gegen 21.30 Uhr machen wir uns wieder auf den Weg zum Hotel.
Vor der Kneipe "Enzian" steht eine Traube Menschen und raucht.
Nö, da wollen wir nicht mehr rein.
Wir holen uns noch einen 6er-Pack "Radeberger", etwas Käse und ein paar Chips aus dem benachbarten Penny-Markt und begeben uns ins Hotel.
Ein aufregender Tag liegt hinter uns. Wir lassen ihn jetzt ruhig ausklingen.


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8.00 Uhr - Frühstück.
Ich bin wie gerädert. Die Matratze war zu weich.
Dann nachts mit nackten Füßen und im Schlafanzug auf´s Klo....

Kalli steht sogar noch vor mir auf.
Das Frühstück ist gut - mit frischen Brötchen, Marmelade, Wurst,
Käse und einem Ei.
Wir sind fast fertig, da kommen meine Schwester Gerda und mein Schwager Klaus
aus Fehmarn herein. Als Begrüßung: "Wo ward Ihr denn gestern Abend?"
Und dann erzählen wir die ganze Geschichte und lachen uns anschließend kaputt. Irgendwie war das ja gründlich schiefgelaufen.
Und dann noch was: zu dem Zeitpunkt, als wir gestern Abend aus der Stadt
gekommen sind, waren die Beiden in der Kneipe "Enzian",
in die wir nicht mehr gehen wollten. Hätten wir das gewußt....!

Wir beschliessen, uns gemeinsam den Dom und den Alexanderplatz anzusehen.
Das weitere wird sich dann finden. Die Feier in der Alten Bahnhofshalle
in Friedenau soll ja erst um 19 Uhr losgehen.
In der S-Bahn-Station holen wir und allesamt eine neue Tageskarte.

...

...

Der auf der Museumsinsel gelegene Berliner Dom ist eine Pracht.
Von dort aus gehen wir weiter Richtung Alexanderplatz - vorbei am
Marx-Engels-Denkmal, neben dem man sich wie ein kleines Kind vorkommt.
Das Rote Rathaus ist ein wunderschönes Gebäude.
Am Fuße des Fernsehturms befindet sich einer der vielen Weihnachtsmärkte.
Wir setzen uns in ein mit Gasstrahlern beheiztes kleines Zelt und bestellen
uns einen Punsch mit Rum. Der ist total lecker. Ein zweiter folgt sogleich.
Nun reicht´s aber.... - sonst sind wir nachher noch betrunken.
Um dem großen Neptun-Brunnen herum befindet sich eine Schlittschuhbahn.
Wir gucken uns das eine Weile an und gehen weiter.
"Möchtet Ihr einen Becher heißen Met?" fragt Klaus uns. Na klar doch!
Der schmeckt noch besser wie zuvor der Punsch. Aber einer reicht.
Meine Schwester und ich sind schon richtig lustig.
Noch ein Erinnerungsfoto - und weiter geht´s.



So vergehen der Vor- und der halbe Nachmittag.
Kalli und ich fahren gegen 15 Uhr zurück ins Hotel, weil Sonja und Dirk
kommen wollen. Sie kommen zwar mit ihrem Campingbus,
aber Sonja will sich in unserem Zimmer die Haare machen.



So langsam trudelt die ganze Verwandschaft ein: meine Kropper Schwester,
Vettern und Cousinen..... Wir begrüßen uns alle erfreut und überschwenglich.
Gegen 18.30 Uhr machen wir uns gemeinsam auf den Weg zur S-Bahn.
3 Stationen - und wir steigen wieder aus.
Die Alte Bahnhofshalle liegt unmittelbar neben der S-Bahn-Station.
Das ist ja echt günstig.

Die Begrüßung durch das "Silberpaar"
(meine Schwester Helga und ihr Mann Achim) fällt bei uns ja wieder mit
dem "Was-war-denn-gestern-los?" aus dem Rahmen.
(An diesem Abend haben wir unsere Geschichte noch etliche Male
wiederholen müssen.)



Hier die Erklärung für das Mallheur gestern Abend:
Es gibt inzwischen eine weitere Reinhardtstraße in Berlin - und zwar ganz
in der Nähe der Friedrichstraße. (Wir waren also schon fast da, als wir uns das Brandenburger Tor angesehen haben...)
Da mein Stadtplan aber schon einige Jahre auf dem Buckel hat,
ist diese Reinhardtstraße noch nicht mit verzeichnet.
Ja, und daß wir eigentlich immer telefonisch zu erreichen sind,
daran hat keiner gedacht....

......

Es wurde ein schöner Abend - ganz anders, als man sich eigentlich
eine Silberhochzeit vorstellt. Um die 80 Gäste waren da, außer der Verwandtschaft noch viele Freunde und Kollegen.

Es gab ein tolles, allerdings vegetarisches Büfett mit vielen Fischvariationen
und Salaten, leckere Quarkspeise mit Kirschsoße, Käseplatte und und und...



Dann wurde es laut.
Helga hatte eine kleine Trommlergruppe eingeladen, bei der sie vor einiger Zeit ebenfalls hobbymäßig dabei war.
Diese Leute machten ihre Sache echt gut. Allerdings kamen sie dabei so in Rage,
daß sie immer stärker auf die Felle hauten und daher die Lautstärke ganz beträchtig wurde.Kalli und mir hat es nicht soviel ausgemacht, aber es waren auch
empfindlichere Ohren dabei.....

......



Danach erschien eine 4-köpfige Country-Gruppe mit Westerngitarren,
Mandoline und Kontrabaß, die verstärkerlos einige ihrer Songs brachten.
Nicht schlecht, die Jungs.
Und weil Kalli ja nun mal durch und durch Musiker ist, hat er sich mit seiner
Gitarre (die er unbedingt mitbringen sollte) einfach dazugestellt und mitgemacht.
Das kam ganz gut an, glaube ich.

...

Und dann waren Kalli und ich dran.
Bei "Teach your children" und "Bye bye love" hielt ich ja noch das Mikro
in die Mitte vor uns, aber bei "Back to Paris" und "Take me home Country Roads"
ließ ich es dann bleiben. Das ging irgendwie gar nicht.
Wir hätten jeder eins haben müssen. Alles johlte und klatschte. Gut gemacht!!!

...

Anschließend super CD-Musik von den Rolling Stones, Cream, Hollies usw..... -
alles "unsere" Stücke von früher. Es wurde viel getanzt.



Und so ging der Abend leider viel zu schnell vorbei.
Gegen 2.30 Uhr machten wir uns auf den Weg zurück zur S-Bahn-Station.
So eine ausgefallene Silberhochzeit hatten wir bisher noch nicht erlebt.
Es hat sich wirklich gelohnt, dafür nach Berlin zu fahren.

Ich bedanke ich mich noch einmal ganz herzlich
bei Helga und Achim für die tolle Feier.
Ihr habt Euch solche Mühe gegeben und an wirlich alles gedacht -
(da gucken wir doch großmütig über den kleinen Fauxpas vom Vorabend hinweg)
Wir denken bestimmt noch lange daran zurück.

 

 

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