Vor uns eine riesige schwarze Wolkenwand..... - und dann mitten hinein in den Platzregen.....!
Man konnte kaum noch den Vordermann auf der Autobahn erkennen.
So und ähnlich verlief unsere Hinfahrt nach Kühlungsborn.

Als wir ankamen, war es zwar trocken, aber recht stürmisch.
Das Rauschen der Wellen war bis auf die Bühne zu hören.

...

Ich konnte nicht anders und musste kurz mal an den Strand, um ein paar Aufnahmen zu machen….
die weiße Gischt…. die Möwen…. die leeren Strandkörbe…. tolle Motive….

Herr Wiener kommt vorbei und bringt uns den Schlüssel für die Bühne
und den dazugehörenden Backstagebereich.

Wir haben noch jede Menge Zeit zum Aufbauen. Gut so.
Sicherheitshalber stellen wir uns auf der Bühne etwas in den Hintergrund.
Wer weiß, ob es nicht vielleicht wieder anfängt zu regnen…?
Und ob heute überhaupt jemand kommt? Bei der Kälte und dem unbeständigen Wetter?
Wir lassen uns überraschen.


............................................................beim Soundcheck: Kalli als Schlagzeuger

Um 18.30 Uhr gehe ich mit Widdi in ein benachbartes Café,
um einen Cappucchino zu trinken.
Zu der Zeit sitzen vielleicht man gerade 8 Leute in der überdachten Pergola,
die rechts und links der Bühne entlangläuft.



Als wir eine ¾ Stunde später zurückkommen, sitzt dort bereits eine stattliche Anzahl Menschen.
Ich bin wirklich erstaunt. Das hätte ich jetzt nicht angenommen.

Schnell hoch hinter die Bühne… umziehen… Ohrringe rein…
Haare bürsten (obwohl das bei dem herrschenden Wind eigentlich nicht nötig wäre)…
- und ab auf die Bühne.



.....

„Move it“…. – Kalli´s erster Song. In den Pergolas ertönt Applaus.
Weiter geht es mit „Who´ll stop the rain?“ – natürlich die Paddocks!!!
Böhner´s „Cadillac“…. – ein paar erstaunte Gesichter…
möglich, daß die Leute dieses Stück seit 40 Jahren nicht mehr gehört haben…



„Sweet little Sixteen“ – der Applaus wird stärker.
„Walk don´t run“ – ein Instrumentalstück von den Ventures.
Nun wird schon begeistert gejohlt….
Und es wird immer voller.



Jetzt steht das Publikum nicht mehr nur im Wandelgang,
sondern sie sitzen z.T. auf den Bänken, die vor der Bühne stehen – oder stehen dahinter.

In der Pause kommt ein Pärchen zu uns an die Bühne.
Der Herr stellt sich als früherer„Lord“-Drummer (bis 1980) Peter Donath vor.
Er war ganz erfreut darüber, dass wir ein altes Stück der Lords gespielt haben – „Poor Boy“.
Seine sympathische Begleiterin Barbara bietet sich an,
in der nächsten Spielrunde ein paar Fotos von uns zu machen.
Super! Dann werden wir also auch diesmal nicht ohne Auftritts-Fotos sein.

Dann geht es weiter.
„Greensleeves“…, „Back to Paris“…, „Venus“…, „Dance on“ von den Shadows…
Die Instrumentalstücke kommen sehr gut an.



Dann „Skinny Minny“…
da fliegen die Arme in die Höhe… da wird mitgeklatscht…!!!
Die Leute sind ja fast so verrückt wie in Wulfener Hals letzten Donnerstag.
„Wooly Bully“… noch so ein Knaller.



Das Publikum tanzt und singt, dass es eine Freude ist.
Mir kommt es so vor, als ob alle den Text unserer Songs kennen.
„That´s alright, Mama“ von Elvis…
“Call me the breeze” – Kalli´s Gitarren-Soli sind wieder der absolute Hit.
Rasender Applaus.

Noch eine winzige Pause – und dann geht es in die Endrunde.
„Somebody help me“…, „Hold tight“…, Ecstasy… -
Die Zeit ist schon wieder fast um.



„Satisfaction“…, „Johnny B. Goode“… "Wonderful tonight“…
Gepfeife… Gejohle… Geklatsche… „Zugabe!!!“
Nein, heute dürfen wir nicht mehr….
Ihr wisst ja… - die benachbarten Hotels… und Ruhestörung und so….
Das Publikum hat Verständnis dafür und zerstreut sich langsam.



„Das war super!“ – „Das beste Konzert, das ich hier je gehört habe!“ –
„Macht weiter so!“ – „Spielt Ihr auch in Süddeutschland?
Da gibt es so was wie Euch nicht.“ (Ehrlich nicht?)
Ein Mann sagt zu Kalli: „Ich wusste ja, dass Kiel gute Handballspieler hat.
Aber dass es da auch so gute Musiker gibt, ist mir neu.“

Ich glaube, dass wir – und auch der Veranstalter –
mit unserem diesjährig letzten Kühlungsborn-Konzert zufrieden sein können.
Es hat uns wieder riesigen Spaß gemacht.
Und wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißt:
Die Paddocks spielen in Kühlungsborn!