..      SA - 30.03.2013 -  Wulfener Hals / Fehmarn
 
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Ist morgen wirklich schon Ostern?
Wenn man sich draußen umsieht, müßte man eigentlich denken, Weihnachten steht vor der Tür…..

Auf Fehmarn selbst konnte man sehen, dass hier vor einigen Tagen noch 
etliche Schneewehen beiseite geräumt wurden.

 

Als wir in Wulfener Hals aus dem warmen Auto stiegen, strömte uns eisige Kälte entgegen.
Hier bei so einem Wetter spielen? Da kommt doch kein Mensch!

In dem ehemaligen Zirkuszelt, das nun hier auf dem Campingplatz für Veranstaltungen dient,
begrüßte uns Ruben, der Tontechniker.
Wir kennen ihn ja inzwischen schon seit ein paar Jahren und haben ihn als sympathischen
und kompetenten jungen Mann schätzengelernt.

 

Nach meiner Hüft-OP vor nicht einmal 7 Wochen bin ich noch immer nicht ganz wiederhergestellt .
Deshalb setze ich mich in den Backstage-Bereich der Bühne und überlasse „meinen Jungs“
den Aufbau unseres Equipments.
Kalli stellt für mich ganz fürsorglich extra einen Stehstuhl auf,
damit ich mein Bein nicht überbeanspruche. 


Für mich ist es das erste Konzert in diesem Jahr. Ich bin richtig etwas aufgeregt.
Wie wird der heutige Abend? Kann ich mich auf der Bühne überhaupt bewegen?
Macht mein Bein das mit? Was ist, wenn ich (ohne Krücken)
das Gleichgewicht verliere und hinknalle…?
Oh, das wäre echt peinlich. Aber ich will den Teufel man nicht an die Wand malen.
Kalli würde mich ja auslachen, wenn er meine Gedanken lesen könnte…

Nach dem Soundcheck geht´s ab ins Bistro-Restaurant, wo wir – ganz traditionell –
die hier besonders leckere Currywurst mit Pommes essen. 



...    

Um 20 Uhr geht´s los. In der ersten Runde bleibe ich noch unten.

Die Paddocks fangen an mit dem Instrumentalstück „Peter Gunn“ von Duane Eddy.
Das sorgt schon gleich für eine gute Stimmung. Noch ist nicht sehr viel los.
Aber so nach und nach füllt sich das Zirkuszelt.
Meine Jungs machen das gut… - auch ohne mich.
Ein paar Leute fangen schon an zu tanzen. Der Applaus ist beträchtlich.

 

Während der Pause lässt Ruben Musik vom Band laufen.

Er hat uns übrigens wieder richtig gut abgemischt.
Der Sound kommt gut rüber… ebenso die Stimmen …
und auch die Monitore sind optimal eingestellt. Danke, Ruben!!!
 

Die 2. Runde.

Nach dem Stück „Keep on running…“ gehe ich – wie vorher besprochen - auf die Bühne.
Und alles klappt wie am Schnürchen.

Ich stolpere nicht und falle nicht hin… mir geht nicht die Puste aus…
ich habe keinen Texthänger… - alles läuft bestens.
Und nicht einmal mein Bein hat mir Kummer gemacht.

„Setz Dich hin,“ bat mich Kalli ein ums andere Mal.
Aber sing mal im Sitzen. Das ist nicht so einfach. Also habe ich meistens gestanden…



 

 

Großer Jubel besonders bei den Stücken „Venus“, „Mona Lisa“ und „Hang on Sloopy“.
Das Publikum macht ordentlich mit.

Ein Herr winkt mich während des Instrumentalstückes „Walk don´t run“ an den Bühnenrand.
Ich humple zu ihm – und er bittet uns, einen Song von Tony Sheridan zu spielen –
er war ein Nachbar von ihm und hat ihn persönlich gekannt.
Das tun wir natürlich sehr gern.

Wir können es immer noch nicht fassen, dass Tony nicht mehr unter uns weilt.
Vielleicht hat er ja von oben unser „Skinny Minny“, das wir ihm gewidmet haben,
gehört und sich an die Solo-Duelle erinnert, die er und Kalli sich einige Male geliefert haben.

 

Dass dieser Abend so rund und gut ablaufen würde, hätte ich irgendwie nicht gedacht.
Ich hab gedacht, dass bei der herrschenden Kälte sich
kaum jemand vor die Tür traut. Im Gegenteil!
Eine tolle Stimmung sorgte dafür, dass kaum jemand vorzeitig das Zelt verließ...
und dass es im Zelt zum Schluß sogar recht kuschelig warm war und die tanzenden Paare
sogar ins Schwitzen kamen, dafür sorgten nicht nur wir,
sondern auch eine Anzahl Heizpuster und Gasstrahler.

Auch wenn ich nach Konzertende ziemlich k.o. war,
möchte ich diesen wunderbaren Abend nicht missen.
Und meine Paddocks haben sich gefreut, dass ich wieder mit ihnen zusammen
auf der Bühne gestanden habe - und ich mich auch.
Das könnt Ihr mir glauben…

 



 

 

 






 


 



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