..Do., 30.07.2009, Friedrichskoog  
 

"Wir werden Ihren heutigen Auftritt ins "Haus des Kurgastes" velegen müssen.
Wir bekommen Windstärke 11 - und da würde sonst die Bühne davonfliegen."
Der nette Herr vom Tourismus-Service Friedrichskoog teilte mir
das bereits am Telefon mit. Sehr gut.
Wir hatten uns schon gefragt, wieviele Leute bei schlechtem Wetter
wohl kommen würden.

Hätten wir unser Navi nicht gehabt, wären wir wahrscheinlich ganz anders gefahren.
Die Fahrt führte uns durch das flache Dithmarscher Land mit den vielen Windrädern
und einer Menge kleiner Ortschaften mit Namen wie Schafstedt, Busenwurth
und Trennewurth - Namen, die wir noch nie gehört hatten.



Starke Sturmböen ruckelten an unserem Auto und ließen es wie ein Segelboot
dahingleiten. "Hoffentlich landen wir nicht im Straßengraben." meinte Kalli.
Aber es ging alles gut.

Das "Haus des Kurgastes" hatte eine schöne, große Bühne.
Während wir hinter dem Vorhang unsere Anlage aufbauten, fand vorn im Saal ein
Vortrag über Bernsteine statt, die hauptsächlich von Kindern und deren Eltern besucht war.

Da wir noch jede Menge Zeit hatten, machte ich einen kleinen Foto-Spaziergang
auf dem Deich. Der Westwind nahm mir beinahe den Atem
- und ich wurde fast weggeweht. Doch standhaft machte ich meine Bilder
und ging dann zurück zum Bühneneingang.

...

Kein Mensch mehr da... Wo waren die denn alle? Und wo sollte ich suchen?
Viele Möglichkeiten gab es ja nicht. Ich ging zur Koogstraße.
Nun fing es auch noch an zu regnen.
"Hier sind wir!" Kalli stand im Eingang eines Imbisses.
Na, die hätten ja auch auf mich warten können...

...

Die Currywurst und das Dithmarscher Bier waren absolut lecker.

Als wir wieder auf die Straße traten, zeigte Henner ganz erstaunt in
die Richtung hinter uns: "Guckt mal, wer da kommt!"
Es ist nicht zu glauben, aber da kamen tatsächlich Heike und Eddie,
unsere Pinneberger Freunde, auf uns zu. War das eine Freude!
Heike hatte sich extra für heute freigenommen.

Und fast zur gleichen Zeit kam von der anderen Seite noch jemand
direkt in unsere Richtung: Michel aus Brickeln (das ist gar nicht so weit von hier.).
"Michel! Schön, Dich zu sehen! Wo ist Margret?" Michel grinst.
"Sie kommt gleich. Sie ist mal für kleine Mädchen."
Und schon muß Kalli sich seinen neusten Witz von Petrus und den kleinen Enten anhören... Inzwischen umarme ich Margret. "Toll, daß Ihr gekommen seid!"

Wir Paddocks machen uns nun eilig auf den Weg zurück zum "Haus des Kurgastes",
um unseren Soundcheck zu machen.
Die Lautstärke optimal einzustellen ist gar nicht so einfach.

Danach war erstmal 1 Stunde lang Kinder-Disco angesagt.
Der DJ hüpfte wie ein Gummiball hinter seinem Musik-Pult und verteilte
Leucht-Armbänder und Bonbons. Das war natürlich was für die Kiddies.

Um 19 Uhr legten wir los.

Ein Teil der Kinder waren mit ihren Eltern noch geblieben und waren fleißig am Tanzen.

Der Saal war ziemlich warm und stickig. Ein Großteil der Gäste hatte sich deshalb in den Vorraum, wo es kühler war, zurückgezogen.

"Ihr seid großartig! Macht weiter so!" brüllte der Veranstalter in einer Pause,
in der der DJ lautstark seine CD´s abspielte.
Und wir machten weiter. Draußen tobte der Sturm - und drinnen wir.



"Kalli ist ein absoluter Könner an der Gitarre."
sagte Margret in der zweiten Pause ganz verzückt zu mir.
Ja, das ist er. Seine Soli und die Instrumentalstücke sind wirklich
nicht von schlechten Eltern.



Wir waren aber auch alle gut drauf.
Auf dieser schönen, großen Bühne vor interessiertem, begeistertem Publikum zu stehen, machte richtig Spaß. Wenn es nur nicht so warm gewesen wäre...

"Könnt Ihr vielleicht noch eine Zugabe machen?" fragte uns der Veranstalter.
Klar! Das hätten wir sowieso getan.
Erst "Johnny B. Goode" und dann zum Abschluß noch "Call me the breeze".
Bei dem Stück schmiß sich doch glatt ein junger Mann vor der Bühne auf die Knie...



"Im nächsten Jahr seid Ihr auf jeden Fall 100%ig wieder mit dabei."
wurde uns zugesichert.
Das würde uns natürlich sehr freuen.
Friedrichskoog war absolutes Neuland für uns und unsere Band.
Doch ich glaube, daß wir einen ganz guten Eindruck hinterlassen haben.





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